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Photovoltaikpflicht in Niedersachsen: Was du wissen musst

Einführung in die Photovoltaikpflicht

Ab dem 1. Januar 2025 tritt in Niedersachsen eine neue Regelung in Kraft, die Bauherren und Renovierer betrifft: Die Photovoltaikpflicht. Diese besagt, dass bei allen Neubauten und Sanierungen, die mehr als 50 Quadratmeter Dachfläche betreffen, mindestens 50 % der Dachfläche mit Photovoltaikmodulen ausgestattet werden müssen. In meinem neuesten Podcast erkläre ich, wen das betrifft, welche Anforderungen bestehen, welche Ausnahmen existieren und ob sich das Ganze überhaupt lohnt.

Die Regelungen im Detail

Die Niedersächsische Bauordnung wurde kürzlich angepasst und bringt einige Neuerungen mit sich. Neben der Photovoltaikpflicht gibt es auch Änderungen wie die automatische Erteilung von Baugenehmigungen nach drei Monaten ohne Rückmeldung und die Möglichkeit, ohne Stellplätze zu bauen. Doch der Fokus liegt auf der neuen Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen. Bei Neubauten wird dies bereits in der Planung berücksichtigt. Bei Sanierungen hingegen stellt dies eine neue Herausforderung dar, da jede Veränderung von mehr als 50 Quadratmetern Dachfläche nun eine Photovoltaikanlage erfordert. Dies bedeutet z.B. wenn neue Dachziegel verlegt werden sollen, oder der Trockenbau und die Dämmung einschließlich Folie erneuert werden sollen.

Ausnahmen und Besonderheiten

Es gibt jedoch einige Ausnahmen von dieser Pflicht. Wenn die Photovoltaikanlage anderen öffentlich-rechtlichen Pflichten widerspricht, wie z.B. einem Bebauungsplan oder dem Denkmalschutz, muss sie nicht installiert werden. Technische Unmöglichkeiten, wirtschaftliche Unvertretbarkeit oder bereits bestehende solarthermische Anlagen können ebenfalls als Gründe dienen, um von der Pflicht befreit zu werden oder die Anlage kleiner ausfallen darf.

Wer ist für den Nachweis verantwortlich?

Für die Einhaltung der PV-Plicht ist der Bauherr bzw. Eigentümer des Gebäudes verantwortlich. Eine eventuelle Unwirtschaftlichkeit muss nachvollziehbar dargelegt werden können. Entsprechende Nachweise sollten zusammen mit der Fachunternehmererklärung gut aufbewahrt werden.

Lohnt sich das Ganze?

Die Installation einer Photovoltaikanlage lohnt sich finanziell eigentlich fast immer. Selbst wenn man den erzeugten Strom komplett ins Netz einspeist, erzielt man eine attraktive, meistens zweistellige Rendite! Bei Eigenverbrauch des Stroms sinken die Kosten noch weiter, da der selbst erzeugte Strom erheblich günstiger ist als der aus dem Netz bezogene. Banken sind zudem bereit, die Kosten für Photovoltaikanlagen in Baufinanzierungen zu integrieren, was Bauherren finanziell entlastet oder diese über ein KFW Darlehen zusätzlich zu finanzieren.

Fazit

Die Photovoltaikpflicht in Niedersachsen ist ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Energiebewusstsein. Trotz anfänglicher Skepsis zeigen Berechnungen, dass sich die Investition in eine Photovoltaikanlage langfristig rechnen kann. Es ist wichtig, die individuellen Gegebenheiten zu prüfen und gegebenenfalls Ausnahmen zu nutzen. Die Photovoltaikpflicht bietet nicht nur eine Möglichkeit zur Energiekosteneinsparung, sondern trägt auch aktiv zum Klimaschutz bei. In einem meiner nächsten Podcasts werde ich darauf eingehen, wie man ein Haus so plant, dass es keine Heizkosten verursacht und sogar Geld verdient. Bleibt dran!